Das Queeres Netzwerk lädt ein zur Veranstaltung “Queer wählen! – Eure Stimme für
ein vielfältiges Heidelberg!”. Kandidierende für den Gemeinderat diskutieren
gemeinsam mit dem Publikum, um ein buntes und diverses Heidelberg zu gestalten.

Am 9. Juni findet die Kommunalwahl in Heidelberg statt. Eine Gelegenheit, die Zukunft
unserer Stadt mitzugestalten! Insbesondere die Stimmen der queeren Gemeinschaft
spielen eine bedeutende Rolle, da sie wichtige Themen im Gemeinderat vertreten. Von
der Sicherheit öffentlicher Räume bis hin zur Bekämpfung von Hasskriminalität – die
Entscheidungen der Stadtpolitik beeinflussen maßgeblich das tägliche Leben.

Kommunalpolitik ist wichtig für die Unterstützung der queeren Community
Die Kommunalpolitik spielt für die queere Gemeinschaft eine entscheidende Rolle. Umso
wichtiger ist es, ihre Stimmen im Wahlkampf hörbar zu machen. Die Stadtpolitik
beeinflusst viele Aspekte des queeren Lebens, von der Schaffung von Räumen für Kultur
bis hin zur Unterstützung von Beratungsstellen und der Bekämpfung von Hasskriminalität.
Deshalb lädt das Queere Netzwerk Heidelberg die lesbische, schwule, trans, inter, nicht
binäre und agender Personen – die gesamte queere Community aus Heidelberg zum
Austausch mit den Kandidierenden ein.

Veranstaltung baut Brücken zwischen Kandidierenden und queerer Gemeinschaft
Die Diskussionsrunde bietet die Gelegenheit, Fragen direkt an die Kandidierenden zu
richten. Das Publikum erfährt, wie die Politik die nächsten fünf Jahre gestaltet werden soll
und welche konkreten Maßnahmen für ein vielfältiges Heidelberg geplant sind. Das
queere Netzwerk stärkt. Wir laden am Dienstag, den 16. April 2024 um 19 Uhr herzlich zur
Diskussionsrunde mit den Kandidierenden ein. Diese Veranstaltung findet im Saal des
Bürgerhauses Bahnstadt am Gadamerplatz 1
, direkt an der Tramhaltestelle Gadamerplatz,
statt. Alle Interessierten sind herzlich wilkommen, um Ihre Anliegen zur Sprache zu
bringen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Veranstaltung ist stufenlos erreichbar,
mehr Informationen zur Barrierefreiheit finden Sie hier. Weitere Details zur Veranstaltung
folgen auf dieser Webseite.

Queere geflüchtete Menschen brauchen nach wie vor und mehr denn je unsere Unterstützung. Schon im März 2023 wurden beim Runden Tisch Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der Stadt Heidelberg dazu Forderungen an den Gemeinderat Heidelberg beschlossen (siehe unten). Mit dem folgenden, offenen Brief möchten wir an diese Forderungen erinnern und darauf aufbauend den Gemeinderat auffordern, aktiv zu werden.

Ihr könnt helfen, in dem ihr den offenen Brief an den Gemeinderat teilt und auf unsere Forderungen aufmerksam macht. Danke!

26.03.2024
Offener Brief „Rainbow Safe Haven Heidelberg“
Sehr geehrte Stadträt*innen,

die Situation von queeren Menschen verschlechtert sich aktuell weltweit, weshalb sich queere Menschen gezwungen sehen, aus ihren Herkunftsländern zu fliehen. Sie suchen u.a. Schutz in Deutschland. Doch auch hier sind sie erstmals oft nicht in Sicherheit, die notwendigen Schutzbedarfe werden auch in Baden-Württemberg immer noch nicht hinreichend berücksichtigt. Das Queere Netzwerk Heidelberg rückt daher die Unterstützung queerer Geflüchteter in Heidelberg nochmals in den Mittelpunkt und macht auf die für Heidelberg daraus entstehenden Handlungsnotwendigkeiten aufmerksam. Es ist an der Zeit, dass Heidelberg sich zu seiner Verantwortung als Mitglied des Rainbow Cities Netzwerk und des Bündnis Städte Sicherer Häfen bekennt und queere geflüchtete Menschen dabei unterstützt, einen sicheren Hafen in Deutschland zu finden!

In vielen Gesellschaften nimmt die Verfolgung und Ausgrenzung queerer Menschen derzeit wieder zu. Queeren Menschen droht staatliche Verfolgung, in vielen Ländern drohen ihnen Gewalt durch die Familie, der öffentliche Raum ist von Hassreden bestimmt und Hassgewalt wird nicht aufgeklärt. Ihnen wird einfach die Mitbürgerschaft aufgekündigt. Beispiele jüngster Entwicklungen sind Russland, wo der Oberste Gerichtshof Ende 2023 entschied, dass zur Bekämpfung „extremistischer Aktivitäten“ die „internationale LGBT-Bewegung“ als extremistisch einzustufen und ihre Aktivitäten in Russland zu verbieten sind. In China musste letztes Jahr nach 15 Jahren das Beijing LGBT Center als letzte große NGO die Pforten schließen. In Nigeria wurden im letzten August 200 Männer festgenommen, weil sie im Privaten eine „Schwulenhochzeit“ gefeiert hätten; ihnen drohen bis zu 14 Jahre Haft. In Uganda wurde die erneute Verschärfung des Gesetzes gegen Homosexualität verabschiedet. In Afghanistan hat seit dem Abzug der internationalen Truppen der dschihadistische Staat das Ziel, alle lsbtiq+ Menschen im Land zu vernichten.

Vor diesem Hintergrund beschloss bereits im März 2023 der Runde Tisch Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt Heidelberg sowie im Oktober 2023 der Heidelberger Migrationsbeirat eine Aufforderung an den Gemeinderat zur aktiven Unterstützung von lsbtiq+ Geflüchteten. Darin wurde die besondere Relevanz einer aktiven Unterstützung queerer Geflüchteter auch in Heidelberg betont, denn queere Menschen gehören in Deutschland noch immer zu der am wenigsten sichtbaren und am meisten gefährdeten Personengruppe innerhalb des Asylsystems. Gleichzeitig besteht für Heidelberg als Standort des Ankunftszentrums PHV sowie als Mitglied des Rainbow Cities Netzwerkes und des Bündnis Städte Sicherer Häfen eine besondere Verpflichtung aktiv zu werden und Lösungen zu finden.

Als Heidelberger Community arbeiten wir seit Jahren daran, die Lage geflüchteter queerer Menschen in der Region zu verbessern. In unserer täglichen Arbeit erleben wir, dass queere Geflüchtete mehr Unterstützung benötigen. Wir fordern den Gemeinderat Heidelberg daher auf, die notwendigen Entscheidungen zu beschließen, damit ein sicheres Ankommen queerer Geflüchteter in Heidelberg gewährleistet ist. Heidelberg soll ein Rainbow Safe Haven werden.

Unsere konkrete Forderung lautet: Der Gemeinderat soll die Verwaltung beauftragen, ein Konzept für die Aufnahme besonders vulnerabler queerer Geflüchteter nach Heidelberg zu entwickeln und umzusetzen. Dieses Konzept muss die freiwillige Aufnahme queerer Geflüchteter, zusätzlich zu der allgemeinen Verteilungsquote Asylsuchender, sowie die Einrichtung einer Schutzwohnung und das Vorhalten von ausreichend Kapazitäten für ein spezialisiertes Beratungsangebot für die Neuankommenden beinhalten.

Wir wünschen uns, dass queere geflüchtete Menschen nicht mehr so wie im folgenden Zitat über ihr Ankommen in Deutschland berichten müssen: „Unsere ständigen Bitten, uns in Schutzräume für LGBT Menschen oder in größere Städte zu verlegen, finden leider kein Gehör und keine Hilfe von niemandem.“ Stattdessen wünschen wir uns, dass queere Menschen nach ihrer Flucht in Heidelberg die notwendige Unterstützung erhalten, um ein selbstbestimmtes Leben ohne Angst vor Diskriminierung und Gewalt beginnen zu können.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Stärkung und der Ausbau bereits vorhandener Hilfestrukturen, wie beispielsweise der Angebote von Plus Rhein-Neckar e.V.: „Ich glaube, ich hatte Glück, dass ich PLUS kennengelernt habe. Sie haben mir sehr mit ihrer Unterstützung beim Asylprozess und den Aktivitäten, an denen ich teilnehmen konnte, geholfen. Es hat mir sehr geholfen zu verstehen, dass ich nicht alleine bin. So konnte ich mich Schritt für Schritt erholen und an ein neues Leben gewöhnen.“ (Sharin* [Name geändert], Iraner)

Mit freundlichen Grüßen,
Queeres Netzwerk Heidelberg

14.03.2023 Runder Tisch Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt Stadt Heidelberg
Beschluss „Aufforderung zur aktiven Unterstützung von lsbtiq+ Geflüchteten“

Aufforderung zur aktiven Unterstützung von lsbtiq+ Geflüchteten
Stadt Heidelberg für lsbtiq+ Geflüchtete
Der Runder Tisch sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der Stadt Heidelberg sowie der Migrations-
beirat Heidelberg blicken weiterhin mit großer Sorge auf die Situation von lsbtiq+ Geflüchteten in
Baden-Württemberg, aber auch in Heidelberg und in der Region. Landesstrukturen zum Schutz
von lsbtiq+ Personen fehlen weiterhin. Im Ankunftszentrum PHV ist die Situationen für queere
Geflüchtete weiterhin schwer zumutbar. Als Mitglied des Rainbow Cities Netzwerkes fordern wir
die Stadt Heidelberg auf ein deutliches Zeichen für den dezidierten Schutz und die Unterstützung
lesbischer, schwuler, bisexueller, trans, inter und queerer Geflüchteter zu setzen.

Konkret braucht es in Heidelberg
(1) Beschluss und Umsetzung eines kommunalen Gewaltschutzkonzepts für lsbtiq+ Geflüch-
tete und andere besonders schutzbedürftige Geflüchtete unter Einbeziehung der Fachbera-
tungsstellen und Interessensverbände der Betroffenen.
Dieses sollte ausreichenden Schutz für lsbtiq+ Geflüchtete in kommunalen Unterbringungen
beinhalten. Ermöglich wird dies durch lsbtiq+ spezifische Unterbringung wie z.B. in queere
Wohngemeinschaften, Information und Anbindung an die Community, Weiterbildung der
Mitarbeitenden. Mindestens jedoch die Garantie der Umsetzung der auf Bundesebene emp-
fohlenen Mindeststandards für Gemeinschaftsunterkünfte.

(2) Kommunale Aufnahme von lsbtiq+ geflüchteten Personen mit besonderen Vulnerabilitä-
ten im Rahmen der Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Geflüchteten in Heidelberg
auf Anfragen von Fachberatungsstellen und/oder dem Regierungspräsidium (auch im Rah-
men der vorläufigen Unterbringung).

(3) Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für das in den vorläufigen Unterkünften tätige Per-
sonal z.B. Beratung, Dolmetschende, Security sowie in Verwaltung bspw. Ausländerbehörde.
(4) Unterstützung von Beratungs- und lsbtiq+ Community-Angeboten für geflüchtete Men-
schen und andere Beratungsstellen für besonders schutzbedürftige Geflüchtete sowie nach-
haltige Förderung der queeren Fachberatungsstelle PLUS in deren Arbeit mit Geflüchte-
ten

(5) Einbindung der lokalen Unterstützungsstrukturen für Geflüchtete bei der Planung des
neuen Ankunftszentrums in Heidelberg. Dabei ist es notwendig, dass bei der Stadtteilpla-
nung des PHV die Bedarfe von queeren Geflüchteten wie auch anderer besonders zu schüt-
zender Geflüchteter mitgedacht werden.

Zudem braucht es die Stimme der Stadt Heidelberg auf Landesebene
– Berücksichtigung der spezifischen Schutzbedarfe von lsbtiq+ Geflüchteten und anderen
besonders schutzbedürftigen Geflüchteten bei der Unterbringung in Landeseinrichtungen.
– Vertretung des Anliegens der Heidelberger queeren Community auf Landesebene durch
Vertretungen der Stadt, den Mechanismen zum Schutz von lsbtiq+ Geflüchteten umfänglich
umzusetzen.

Stellungnahme – Heidelberg, 22.03.2024

Geschrieben von: Lennart Linke (er/ihn), Queerfeministisches Kollektiv Heidelberg

Im Stadtblatt des 20. März bejubelt AfD-Gemeinderat Bartesch die Wahlumfrage einer Schwulenapp1, welche die AfD als beliebteste Partei (mit 22.3%) ergab. Der Knackpunkt: Diese Umfrage war weder repräsentativ noch verlässlich, eine Umfrage des Portals queer.de verbuchte Anfang des Jahres die Grünen mit 40% auf Platz 12. Diese Umfragen ergeben also die unterschiedlichsten Ergebnisse. Methodische Mängel der Befragung halten Bartesch nicht davon ab, Schwule sofort für seine politische Agenda zu instrumentalisieren. Er begründet den scheinbaren Zuspruch für seine Partei damit, dass Homosexuelle begriffen hätten, „von wem wirklich Gefahr für ihre Sicherheit ausgeht“. Hier soll suggeriert werden, Homofeindlichkeit würde durch Einwanderung erst nach Deutschland kommen. Die AfD versucht lieber Minderheiten, Schwule und Flüchtlinge, gegeneinander aufzubringen, anstatt Homofeindlichkeit in allen Gesellschaftsschichten entgegenzutreten. Im Gegenteil, die AfD befeuert Vorteile lieber selbst und will Diskriminerungsschutz streichen3.

Weiterhin behauptet der AfD-Gemeinderat, dass Schwule als angeblich „als linke Waffe gegen Familie und Gesellschaft ausgedient haben“. Tatsächlich war es die AfD, welche 2017 sich dagegenstemmte, gleichgeschlechtlichen Paaren Ehe, Adoption und somit Familiengründung zu ermöglichen. Ebenso behauptet Bartesch, Schwule seien „nicht mehr queer genug“, daher „nicht mehr erwünscht“ und würden „hinter die „Grenzen der Toleranz“ [fallen], wie es die Heidelberger Erklärung für Vielfalt postuliert“. Tatsächlich ist es so, dass Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transpersonen (kurz LSBTIQ oder queer) im Kampf gegen Diskrimierung und für Gleichberechtigung eng verbunden sind. Wir stehen solidarisch zueinander, denn nur gemeinsam sind wir in queeren Netzwerken stark! Die von der AfD so kritisierte Heidelberger Erklärung für Vielfalt betont auch den Schutz der queeren Community und grenzt sich gegen Intoleranz, wie die der AfD ab4. In Gemeinderat fällt Bartesch durch penetrante Queerfeindlichkeit5 auf und interessiert sich wohl nur für Homosexuelle, wenn es seinem Wahlergebnis guttun könnte. So bezeichnete er die Unterstützung von Jugendlichen, welche als queere Personen häufig Verunsicherung oder Mobbing erleben, als „Angriffe auf die seelische Gesundheit von Jugendlichen“. Ginge es nach Bartesch, soll Heidelberg als Rainbow City keinen Cent in Beratungsangebote oder das Queerfestival investierten. Vielmehr verunglimpft er uns als Anhänger*innen einer „kranken Ideologie“. Verhält sich so jemand, der sich für die Belange von Schwulen interessiert?

Keine andere im Gemeinderat vertretene Partei polemisiert und arbeitet gegen die queere Gemeinschaft wie die AfD. Ihr Versuch, uns zu spalten und Homosexuelle für ihre Zwecke zu benutzen, wird scheitern. Denn wir stehen zusammen gegen Ausgrenzung und Hass!

Quellen:
[1] https://www.heidelberg.de/Stadtblatt/start/stimmen+aus+dem+gemeinderat.html

[2] https://www.queer.de/detail.php?article_id=48802

[3] https://www.lsvd.de/de/ct/426-Die-Homophobie-der-AfD- zeine-unberechenbare-Alternative

[4 ] https://www.heidelberg.de/hd/HD/service/02_02_2024+gemeinderat+verabschiedet+_heidelberger+erklaerung+fuer+ein+zusammenleben+in+vielfalt_.html
[5] https://www.heidelberg.de/site/Heidelberg2021/get/documents_E873554011/heidelberg/Objektdatenbank/20/PDF/Haushalt%202023%202024/Reden%20Fraktionen/20_pdf_Rede_Afd_Rede_%C3%84nderungsantr%C3%A4ge_Haushalt_TB_Mai_2023.pdf

Pressemitteilung Heidelberg, 09.02.2024

Am 23. Januar 2024 befasste sich der Runde Tisch geschlechtliche und sexuelle Vielfalt Heidelberg mit LSBTIAQ+ Geschichte und Erinnerungskulturen.

Im Austausch mit den Expert*innen wird deutlich:
Geschichte von lsbtiaq+ Menschen in Heidelberg und der Region ist vielfältig, freud- und leidvoll und weist eine Fülle an kämpferischen Beispielen auf, in denen Repressionen wie auch wegweisende Lebenswege er- und vor-gelebt wurden.
Jahrhundertelange Diskriminierung, Ignoranz und Verfolgung queerer Lebensweisen führten dazu, dass diese Geschichte(n) zu finden, beforschen und sichern mühsam, zeit- und kostenintensiv ist. Um aktuelle Entwicklungen fachgerecht zu historisieren und Ergebnisse zukunftsfähig aufzubereiten, bedarf es angesichts der Verlagerung von historischen Wissensbeständen in online Räume spezieller und gesonderter Mittel, um den Herausforderungen einer lokalen Erinnerungskultur im 21. Jahrhundert gerecht zu werden.

Den Vertretungen des Kulturamts, des Kurpfälzischen Museums, des Stadtarchivs und der Universitätslehre wurden Projekte der institutionalisierten und der autonomen queer-feministischen Geschichtsforschung vorgestellt, etwa Stadtrundgänge, Ausstellungen und Publikationen ebenso kreative Methoden der Geschichtsvermittlung wie das Verteilen von Archivschatullen, damit die Quellen von heute privat gesichert und an Bewegungs- und öffentliche Archive für Morgen übergeben werden können.

An erster Stelle steht dabei: Städtische Bemühungen um queer-feministische LSBTIAQ+ Geschichtsforschung und Erinnerungskultur sind substantiell auf die Zusammenarbeit mit und Mitwirkung der queer-feministischen Community angewiesen. So können beispielsweise der öffentlichen Überlieferung nicht zugängliche Quellenbestände gesichert, verzeichnet und tradiert werden.

Das Queere Netzwerk Heidelberg fordert daher die Stadt und die Universität Heidelberg sowie regionale Institutionen zum gemeinsamen Arbeiten an folgenden Handlungsfeldern auf:

  1. Vielfältiges Gedenken
  2. Vielfältige Erinnerungskultur
  3. Sicherung von sogenannten Bewegungsquellen
  4. Kooperation mit Bewegungsarchiven
  5. Archivierung von LSBTIAQ+ Geschichte
  6. Integration von LSBTIAQ+ Themen in die städtische Archiv-, Museums-, Sammlungs-, Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit
  7. Förderung von Forschung und Bildungsangeboten zur Heidelberger LSBTIAQ+ und feministischen Geschichte
  8. Förderung von intergenerationalen, partizipativen und kreativen Projekten, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit LSBTIAQ+ und feministischer Geschichte befassen
  9. Einbezug der genannten Aspekte in die Frauenstadtgeschichte

Darüber hinaus laden wir alle Interessierten herzlich ein, in diesem Jahr queer-feministische Geschichte in der Region mit uns zu feiern:

1) Am 27. April und 8. Juni feiert die Lesbisch-Schwule Geschichtswerkstatt Rhein-Neckar das Jubiläum von 30 Jahren lesbisch-queer-feministischer Geschichtsforschung und -vermittlung mit dem Dyke*March Rhein-Neckar und einem Jubiläumsstadtspaziergang. Details folgen unter www.dykemarchrheinneckar.de

2) Das Queer Festival Heidelberg zelebriert diesen Mai sein 15-jähriges Jubiläum. Die Eröffnung ist am 3. Mai im Karlstorbahnhof (Südstadt). Details unter www.queer-festival.de

3) Die Beratungsstelle PLUS wird dieses Jahr 25 Jahre alt und lädt ein zum Jubiläumsvortrag am 28. Februar im Marchivum und zum Picknick am anderen Ufer am 4. August in Mannheim. Details folgen unter www.plus-rheinneckar.de


Pressemitteilung, 08.01.2024, Heidelberg:

Im Jahr 2024 wird es endlich soweit sein, nach vielen Jahren Engagement im und mit dem Queeren Netzwerk, unzähligen Aktionen, Demonstrationen und Gesprächen wird es dieses Jahr endlich einen Raum, einen Ort für die queere Community Heidelbergs geben: in den Räumen des ehemaligen Karlstorkinos wird der Queer Space Heidelberg eröffnen!

Der genaue Eröffnungstermin hängt von der Übergabe der Räumlichkeiten an den Trägerverein ab, hier sind noch keine exakten Zeitpläne aus der Verwaltung bekannt, es wird mit einer Übergabe im März gerechnet.

Der Trägerverein des Queer Space der aus dem Queeren Netzwerk Heidelberg entstanden ist, lädt deshalb die lesbische, schwule, trans, inter, nicht binäre und agender Personen – die gesamte queere Community aus Heidelberg, herzlich dazu ein sich in der Organisation und Raumgestaltung des Queer Spaces einzubringen.

Jennifer Bihr, aus dem Vorstand von Queer Space Heidelberg e.V. dazu: “Der Queer Space soll ein selbstverwalteter Safer(er) Space für die queere Community in Heidelberg und Umgebung sein, in der wir uns frei entfalten können. Damit dieser Traum in Erfüllung gehen kann, steht aber noch einiges an Arbeit an – wie Renovierungen, Finanzierung und Fundraising und natürlich noch einige organisatorische Themen.”

“Damit wir diese Aufgaben transparent und gemeinsam als Community angehen können, laden wir deshalb alle Interessierten ein, dabei zu sein, die eigenen Ideen einzubringen, den Queer Space aktiv mit zu gestalten und sich mit anderen Engagierten auszutauschen. Dabei ist es nicht wichtig, ob ihr schon seit Jahrzehnten in der Community aktiv seid oder euch seit kurzem als Teil der Community identifiziert. Jeder Beitrag, den ihr einbringen möchtet, ist wertvoll”, so Anna Roth, Vorständin Queer Space Heidelberg e.V. weiter.

Der Queer Space Heidelberg e.V. lädt am 17. Januar 2024 um 19.30 Uhr im Haus der Jugend, Römerstraße 87, Heidelberg zum ersten offenen Planungstreffen ein. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Weitere Termine folgen mit einem zweiten Planungstreffen am 22. Februar 2024, 20 Uhr, Haus am Harbigweg, Harbigweg 5, 69124 Heidelberg, einem Bau-, Bastel- und Gestaltungstermin für den “Queer Space” am 23. und 24. März 2024 und dem dritten Planungstreffen am 30. März 2024, 19.30 Uhr. Die Details zu den Terminen werden im Vorfeld rechtzeitig bekannt gegeben.